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Malin Muser hat ihr Auslandssemester in Marokko verbracht und ist dann nach Tunesien gegangen. Das Land hat sie vom ersten Tag an gefesselt. Hier erzählt Malin, warum es so schwer war, wegzugehen.


 

Von Tunesien hatte ich schon so viel gehört und war unglaublich gespannt darauf, es während einem Praktikum im Regionalbüro der Hanns-Seidel-Stiftung näher kennen zu lernen. Tunesien war – ganz anders als zuvor Marokko – eine Welt, so irreal sie auch sein mag, die mir komplett zusagte. Freunde, Freiheit und ein Ende einer langen Sinnsuche machten diese drei Monate zu einer genialen Zeit, in der ich ohne zu zögern geblieben wäre. Wäre mein nächstes Praktikum in Nepal nicht eine einzigartige Chance, nahe an Indien zu kommen und so einen weiteren Teil dieses faszinierenden Puzzles zu lösen, so wäre der Flug nach Hause wohl bis in weite Ferne verschoben worden.

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Was genau mich an Tunis so konkret gefesselt hat, kann ich kaum sagen. Vielleicht hatte ich einfach nur das Glück, an der richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Mit meiner Kollegin gleich zu Beginn beim Couchsurfing Meeting einen ganz lieben Libyer zu treffen, beim Karaoke in der darauffolgenden Woche eine ganze Menge weiterer Libyer kennen lernen und schnell Freundschaften zu schließen. In einer WG unter zu kommen, in der eine solche Warmherzigkeit und Gastfreundschaft herrscht, dass es wieder zu vielen neuen Erlebnissen geführt hat. Eine Arbeit zu haben, die mich herausfordert und wachsen lässt, in der ich Verantwortung erhalte und respektiert werde.

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Zusätzlich dazu ist aber auch Tunesien wirklich ein atemberaubendes Land, das eine Vielfalt bietet, die ich bislang noch nicht häufig erlebt habe. Der grüne Norden mit der Grenze zu Algerien ist wunderschön und bietet Naturpanorama mit grünen Bergen und Mittelmeerblick. Tunis ist an sich so vielfältig, wie es eine 2 Millionen-Metropole mit Seen und Meer, Kultur und Auszeit nur sein kann. Karthago ist faszinierend durch den Einblick, den es in lang vergangene Zeiten bietet und der zeitgleichen Aktualität der Bauten, die es umgeben. Gen Süden beeindrucken uralte Kamelstädte wie Kairouan, das riesige Kolosseum in El-Jem, das Mausoleum von Habib Bourgiba in Monastir, der Friedhof an der schroffen Küste von Mahdia, Fischessen in Hammamet und Wolkenmeere am Cap Bon. Und an den weiten Stränden kann man sich genial treiben und die Seele baumeln lassen. Tunesien hat nämlich so viel mehr zu bieten als nur ein einstiger Hoffnungsträger des Arabischen Frühlings zu sein. Jede Stadt lebt für sich selbst, hat Neues zu bieten und verzaubert durch ihren ganz eigenen Charme. So fand ich unzählige Plätze, an die ich sobald wie möglich zurückkehren möchte und kann es kaum warten, die nächste Reise anzutreten.


Mehr von Malin gibt’s auf dem Blog, den sie gemeinsam mit Kommilitonen über das Auslandsjahr schreibt: cropped-cropped-sofa-goes-abroad2-1

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1 Kommentar

  1. Hallo, ich bin selbst sehr daran interessiert für ein halbes (oder ganzes) Jahr nach Tunesien zu gehen, jedoch finde ich keine Organisation die dieses Land unterstützt. Eigene Finanzierung kann ich mir nicht leisten, Ich hoffe sie können mir vielleicht weiter helfen oder mir mögliche Organisationen nennen, ich freue mich auf eine Antwort und Danke im Voraus.
    Lg Lea

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