Die Welt hat ein Problem. Die Weltmeere versinken in Plastikmüll, Schildkröten ersticken, Wale verhungern mit Mägen voller Kunststoffe, welche sie nicht verdauen und ausscheiden können. Das „Great Garbage Patch“ im Pazifik hat inzwischen Dimensionen erreicht, welche die Größe des US Bundesstaats Texas in den Schatten stellen. Was können wir selbst tun? Wie groß ist die Rolle Deutschlands im Plastikproblem der Welt? Und was passiert eigentlich mit dem ganzen Müll, den wir tagtäglich produzieren?

Diesen Fragen widmeten unsere engagierten IRMler sich dieses Jahr auf dem IRM Thementag. Mit Motivation und Einsatz wurde demonstriert, wie Plastikmüll einfach vermieden werden kann: Durch den Einsatz von Mehrwegprodukten anstatt von Einweg, durch den Ersatz von traditionell aus Plastik bestehenden Alltagsgegenständen (z.B. Plastikzahnbürsten) mit Alternativen aus wiederverwendbaren Materialien (z.B. Zahnbürsten aus Bambus,

Strohhalme aus Metall), durch Mitdenken (einfach mal den Pumpkin Spice Latte ohne Plastikstrohhalm bestellen) und durch bewusstes, plastikfreies Einkaufen, wie zum Beispiel bei dem Regensburger Unternehmen „Füllgut“ in der Oberen Bachgasse, welches komplett ohne Plastik auskommt.

Eine besondere Rolle im plastikbewussten Konsum spielt natürlich auch die Textilindustrie. Hierfür wurde ausführlich über Kleidungsmarken die aktives Recycling betreiben informiert, wie es zum Beispiel die Adidas Untermarke „Parley“ bei der Herstellung von Sportartikeln aus recycelten Kunststoffflaschen tut.

Zu guter Letzt wurde bei einem Vortrag der Greenpeace Vertreterin Corinna Huber über die Situation in Deutschland, sowie die Auswirkungen von (Mikro-)Plastik auf unsere Umwelt aufgeklärt. Deutschland ist europäischer Spitzenreiter in der Kategorie Gesamtabfallaufkommen von Haushalten (durchschnittlich 462kg pro Kopf im Jahr 2016). Es ist nachgewiesen, dass Mikroplastik durch Plastikverpackungen, kontaminierten Fisch etc. vom menschlichen Körper aufgenommen wird. Die Folgen sind unklar. Als Entscheidungsträger der Zukunft lastet ein großes Gewicht auf unseren Schultern. Vor allem in der Wirtschaft steht der Profit leider weitestgehend über der Plastikvermeidung. Auch da eine Wandel der Entsorgungswege (Chinas Importstopp für Plastikmüll aus dem Jahr 2017) die Müllverwertungslandschaft Deutschlands deutlich verändert hat, stehen wir unter großem Druck, neue Möglichkeiten zur nachhaltigen Entsorgung, und im besten Fall generellen Vermeidung von Plastik zu finden. Deutschlands Recyclingrate liegt aktuell bei 36%, der Rest landet zum größten Teil in Müllverbrennungsanlagen. Ein jeder von uns ist mitverantwortlich und es liegt nun an uns, mit neuen Ideen und Methoden die Situation zu verbessern. Daher, liebe IRMler, krempelt eure Ärmel hoch (und / oder schaltet euren Verstand an…). Jede vermiedene Plastiktüte ist eine Plastiktüte weniger die im Bauch einer Babyschildkröte landen könnte. Und das ist doch ein Ziel das es wert ist, verfolgt zu werden.

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Autorin: Marie-Sophie Holzner zum IRM Thementag am 08.11.2018

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Hier findet ihr noch ein wunderbares Video direkt aus dem Füllgut in Regensburg!



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