Fieldtrip der Zweities auf ungewöhnlichem Terrain

Wer hätte schon gedacht, dass wir unseren Freunden und der Familie erzählen, dass wir im Rahmen unseres Studiums einen Hafen und einen Bauernhof besucht haben?! Und obendrein haben wir sogar etwas für unser Studium gelernt.

Am Donnerstag den 19.05.2016 machten sich 25 abenteuerlustige IRMler auf zu einem ereignisreichen Tag. Es regnete stark. Wir waren also froh, dass die ersten Stationen unserer Exkursion nicht im Freien stattgefunden haben.

Die erste Anlaufstelle unseres Fieldtrips war der Bayernhafen Regensburg, wo uns ein spannender Vortrag erwartete.

Andreas, ein Trainee der „bayernhafen Gruppe“, berichtete uns eine Stunde lang über den Schiffverkehr im Allgemeinen und über die „bayernhafen Gruppe“. Angefangen von Zahlen und Fakten rund um das Thema Wasserstraßen in Deutschland bis hin zu den Bestandteilen und dem Aufbau einer Wasserstraße versorgte uns der authentische Trainee mit interessanten Informationen. Er vermittelte uns, dass nur das Zusammenspiel zwischen Bahn, Schiff und LKW effiziente und schnelle Transporte möglich machen. „Bayernhafen“ Regensburg hat außerdem den höchsten Schiffgüterumschlag in Bayern.

Im Anschluss wurde die „bayernhafen Gruppe“ als Unternehmen näher beleuchtet. Die Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau sind mit ihren 500 angesiedelten Unternehmen nicht nur eines der größten Logistiknetzwerke Europas, sondern bilden mit ihrer trimodalen Infrastruktur auch eine schnelle und nahtlose Verbindung im Transportbusiness.

Um die beim Vortrag gesammelten Eindrücke zu vertiefen, ging es im Anschluss mit dem Bus auf das Gelände von „bayerhafen“. Auf 800 Hektar Hafenfläche gab es für uns so einige interessante Orte zu besichtigen. Uns wurden beispielsweise die Firmen, die im Hafen ansässig sind, gezeigt. Hierbei treffen namhafte Branchengrößen wie die BayWa AG oder Hermes Logistik GmhH und Co. auf kleine und mittelständische Unternehmen und nutzen durch konstruktives Miteinander Synergieeffekte.

Nach der einstündigen Rundfahrt über das Hafengelände fuhren wir in freudiger Erwartung auf ein bayerisches Mittagessen zum Gasthof Spitzauer, der auf dem Weg zum Bauernhof lag. Hier konnten wir uns stärken und fuhren direkt nach Schirndorf zum Bauernhof von Herrn Mayer.

Der urige Bayer und Hofbesitzer Johann Mayer konnte uns von Anfang an mit seinen spannenden und teilweise verblüffenden Erzählungen über das Arbeitsleben und die Schwierigkeiten des Bauerndaseins fesseln. So hat Johann Mayer beispielsweise bemängelt, dass im Alltagsgeschäft eine unsagbare Menge an Büroarbeiten anfällt, da es unzählige Verordnungen unsd Richtlinien gäbe, die er „niemois olle lesn konn – do werst ja deppad“. Auch die niedrigen Milchpreise machen dem Bauern zu schaffen. Weniger als 20 Cent erwirtschaftet er momentan für einen Liter Milch und schreibt aufgrund dessen in diesem Sektor rote Zahlen. Dies ist unter Anderem dem russischen Importstopp geschuldet.

Nach der Einführung in die Alltagsprobleme eines Landwirtschaftsbetriebs fing unsere Besichtigungstour an. Zuerst führte uns Herr Mayer in das Schlachthaus (die Vegetarier blieben größtenteils draußen und fühlten sich hinterher aufgrund detailreicher Schilderungen in ihrer Entscheidung bestätigt). Im Anschluss versuchten einige Kommilitonen, sich mit den Kälbern und Kühen anzufreunden.

Ungefähr ein Dutzend Angestellte sind auf dem Hof dafür zuständig, dass die Tiere ihre rund 200 Liter Wasser und 40 kg Essen pro Tag erhalten. Ewa jeden 3. Tag gebärt eine von Meyers Kühen ein Kalb. Mit Genugtuung vernahmen die (zahlenmäßig klassischerweise überlegenen) weiblichen Teilnehmerinnen der Gruppe, dass die weiblichen Kälber bei der Geburt „zacha [zäher] san, ois de Manna [Männer]“ und somit höhere Überlebenschancen haben.

Der Hofbesitzer hatte ein offenes Ohr für alle unsere Fragen und öffnete uns durch seine Erzählungen in vielerlei Hinsicht die Augen. Was für viele von uns auf jeden Fall feststeht ist, dass wir ab jetzt lieber ein paar Cent in Milch investieren, um die Bauern, die Tag und Nacht schuften, zu unterstützen!


Artikel zum Fieldtrip der Zweities am 19.05.2016

Autorin: Marina Oswald

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