Derzeitige Entwicklungen in der deutschen Energiewende
„Warten und ein kleines bissl freundlich schauen wird uns nicht helfen“ war die Hauptbotschaft, die Wolfgang Feiner von der Greenpeace-Gruppe in Regensburg am Freitagnachmittag übermittelte. Er berichtete im Rahmen der IRM Thementage über die derzeitigen Entwicklungen in der deutschen Energiewende und beleuchtete Ursachen, Folgen und Perspektiven des Klimawandels. Deutlich wurde bei seinem Vortrag, dass Mitteleuropa und somit auch Deutschland klar in der Verantwortung für ihre CO2 Emissionen stehen und diese möglichst schnell reduzieren müssen. Die gesetzten Ziele der EU sind richtig und wichtig, jedoch sind seiner Meinung nach ehrgeizigere Ziele nötig, um den Klimawandel effektiv zu bremsen. Hauptverantwortlicher für den CO2 Ausstoß weltweit ist China mit knapp 30%, gefolgt von den USA. Die EU steht an dritter Stelle.
Die Folgen des Klimawandels- sie werden auch Deutschland früher oder später einholen, auch wenn dies für uns noch entfernt scheint. In vom Klimawandel direkt betroffenen Regionen der Erde erschweren Platzregen, Überschwemmungen, Hurricanes und Dürre die Landwirtschaft und Viehwirtschaft und vertreiben die Menschen aus ihrer Heimat. Menschen, die nicht einmal verantwortlich für den Klimawandel sind. Verantwortliche, das sind wir- die Industrie- und Schwellenländer.
Doch es gibt Lösungen- Photovoltaikanlagen in Libyen und Algerien auf einem Bruchteil der Länderflächen könnten die Stromversorgung von Deutschland oder der EU decken- mit dem nötigen technischen Know- How natürlich. Wasserkraftanlagen bieten ebenfalls Möglichkeiten für eine punktuelle Unterstützung des Stromnetzes, allerdings wird man damit alleine nicht die Energiewende stemmen können. Auch die Energiegewinnung mittels Biomasse ist planmäßiger Teil der Energiewende, jedoch ist diese Technologie flächenmäßig nicht mehr sehr ausbaufähig, da sie die Ressource Boden sehr in Anspruch nimmt und bei übermäßiger Beanspruchung die ökologische Vielfalt gefährdet. „Letztendlich entscheiden Sonnen- und Windenergie über das Schicksal der Menschen“, so Feiner.
2016 bestand 31,7% des deutschen Stroms aus erneuerbarer Energie. Deutschland ist bei der Energiewende somit bereits auf einem guten Weg, doch der Status Quo ist definitiv noch ausbaufähig. Die Energiewende müsse viel schneller von statten gehen, sagt Feiner. Dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) stark durch eine negative Presse beeinflusst wurde und als Folge nur in abgeschwächter Form umgesetzt wurde, ärgert ihn.
Zur Energiewende beitragen kann jeder, indem er darauf achtet, wie sein Strom erzeugt wird. Die Elektrizitätswerke Schönau sind zum Beispiel Anbieter von Ökostrom, genauso wie Greenpeace- Energy. Fangen wir also bei uns selbst an, denn „es geht um nichts weniger als um die Rettung der Welt“, so Feiner.