Design (Thinking) – Problemlösen mal anders

Die Welt um uns herum verändert sich – schnell und nahezu unbemerkt. Mit dieser These begann Johannes Dornisch am letzten Freitag seinen Vortrag an der OTH Regensburg. Auf Einladung von Herrn Professor Dr. Groll und dem IRM Network e.V. führte der ehemalige BWL-Student und jetzige Design-Thinker die Zuhörer in seine Arbeitswelt ein. Ein Bericht zum Vortrag „Why Design (Thinking) can help transforming Businesses and Organization“.

Zu Beginn stellte Herr Dornisch den Zuhörern die „kognitive“ Revolution vor. Virtual reality, robotics und künstliche Intelligenzen (Maschinenlernen) sind wichtige Teile dieser bereits stattfindenden Revolution. Die durch sie bevorstehende Automatisierung vieler Arbeitsprozesse wird sich in gravierendem Maße auf unsere Lebens- und Arbeitswelt auswirken, so Dornisch. Der typische 9-to-5 Erwerbsjob verliert zunehmend an Bedeutung, dennoch sind Politik und Wirtschaft nicht ausreichend auf diese „digital disruption“ vorbereitet.

Der Design-Prozess beginnt, wie Herr Dornisch erklärte, mit dem Menschen: Offenheit, Empathie, Wissbegierde und Begeisterung sind menschliche Eigenschaften. Es sind gleichzeitig auch die Eigenschaften, die einen guten Design-Thinker ausmachen, denn das Verständnis für den Menschen  und seine Probleme – die Basis des Designs – ist nur damit möglich.

Design (Thinking): innovative und kreative Problemlösungen

Im Anschluss an die Konzeptionalisierung des Designs brachte Herr Dornisch ein Beispiel aus der Praxis an: der Design-Sprint. Kreatives Denken – so wie es von keiner Maschine ersetzt werden kann –  setzt laut Dornisch ein heterogenes Team, gute Vorbereitung und den richtige Raum voraus. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, kann der Design-Sprint beginnen: In der „exploration phase“ wird die Richtung festgelegt – Angriffspunkt ist in erster Linie das Verstehen des Problems. Es wird außerdem eine sogenannte „customer journey“ erstellt – eine Art vorläufiger Handlungsplan. Während der „research phase“ werden konkrete Lösungsideen entwickelt und visualisiert. Diese Lösungsideen werden anonym vorgestellt, das Team stimmt ab und auf diesem Wege kristallisiert sich die beste Lösung heraus. Diese Lösung wird im Anschluss in den Handlungsplan integriert. Im nächsten Schritt wird ein Prototyp gebaut und schlussendlich getestet: ist die gefundene Lösung anwenderfreundlich, erwünscht, praktikabel?

Mit einem Zitat von Carl Frey schließt Herr Dornisch einen gekonnten Bogen zu seiner Anfangsthese: „Das wirklich Menschliche ist nicht zu automatisieren“. Design (Thinking) ist demnach nicht nur notwendig für die strategische Zukunftsplanung und Lösungsfindung in Unternehmen, sondern auch unberührt vom fortschreitenden Automatisierungsprozess. Die Kernelemente des Designs, wiederholte Dornisch, sind Empathie, Kreativität und soziale Interaktionen – also all das, was uns Menschen menschlich macht.


Autorin: Katja Klose zum Vortrag „Why Design (Thinking) is necessary to transform Businesses and Organizations” von Johannes Dornischvom Design Studio Lead, intive Kupferwerk am 27.04.2018

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1 Kommentar

  1. Hallo Frau Klose,
    danke für Ihren informativen Artikel! Ich wäre sehr gern zu diesem Vortrag gekommen, konnte nur leider nicht. Auf diese Weise habe ich aber einen guten Eindruck erhalten.
    Gabriele Blod

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