Vom 8.5. bis zum 10.5. fand an der OTH das Planspiel „Impact Globe“ statt. Über drei Länder verteilt, wirkten insgesamt ca. 50 Studentinnen und Studenten an der Übung mit.
Wie jedes Jahr war ein bestimmtes Szenario gegeben, in dessen Rahmen das Planspiel stattfand und an Hand dessen man die virtuelle Kooperation zwischen den mitwirkenden Institutionen einer multinationalen, humanitären Mission erproben durften. Diese Mission war dieses Jahr die UNMISS (United Nations Mission of South Sudan) der Vereinten Nationen. In Regensburg war der Standort des UN Headquarter Reach Back Offices, in Dubrovnik hatte die Europäische Union ihren Sitz und in Kreta war die NGO angesiedelt.
Das Land Südsudan ist seit 2011, nach langen Konflikten zwischen dem Norden und dem Süden Sudans, unabhängig. Seit 2013 herrscht dort jedoch ein Bürgerkrieg zwischen den Anhängern des jetzigen Präsidenten Salva Kiir Mayardit, der ein Repräsentant des Dinka- Stammes ist, und den Anhängern des Vizepräsidenten Riek Machar, der dem Nuer- Stamm angehört. Auch wenn ein Friedensabkommen unterzeichnet wurde, ist dennoch von keinem stabilen Waffenstillstand zwischen den Ethnien die Rede. Die Lage verschlimmert sich zunehmend und das Land leidet noch immer unter den Folgen der Kriege.
Im Februar 2017 hat die UN offiziell für Teile Südsudans die Hungersnot ausgerufen. Fast die Hälfte der Bevölkerung (ca 5,5 Millionen) ist auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Viele Menschen sehen die Flucht als einzigen Ausweg: 2 Millionen Menschen sind als Binnenflüchtling auf der Suche nach Sicherheit und Nahrung und 1,6 Millionen Menschen haben das Land schon verlassen. Angesichts dieser Notlage ist schnelle Hilfe nötig, um weitere Menschen vor dem Hungerstod zu bewahren.
Um sich ein eigenes Bild von der Lage im Südsudan zu machen, wollte in der Impact- Globe- Übung ein UNHCR Amtsträger nach Malakal im Südsudan reisen, wo ein Camp für Binnenflüchtlinge errichtet wurde. Diese Reise musste in Kooperation mit dem Roten Kreuz, den Blauhelmen vor Ort und dem Reachback Büro der UN organisiert werden.
Auch auf unerwartete Krisensituationen musste schnell und in Kooperation mit anderen NGOs reagiert werden. Aufgrund eines unvorhergesehenen Flüchtlingsstroms musste das Camp kurzfristig für 500 weitere flüchtende Personen expandiert werden, aber wie? Das nötige Personal musste organisiert werden, medizinische Versorgung, Nahrungsmittel und Schlafmöglichkeiten. Hierfür musste Kontakt mit einem Strategischen Team und dem Roten Kreuz vor Ort Kontakt aufgenommen werden. Alsbald wurden jedoch die Nahrungsmittel in dem Camp knapp und in Folge der akuten Lage musste kurzfristig ein Food-Drop in Kodok organisiert werden.
Im weiteren Verlauf der Übung sollten Pläne und Vorschläge für die Sicherung der Nahrungsmittelbezugswege für die Bevölkerung vor Ort entwickelt werden. Welche Ackerkulturen kann man hinsichtlich der klimatischen Bedingungen im Südsudan anbauen? Und welche politischen und ökonomischen Gegebenheiten müssen jedoch vorhanden sein, damit die Bauern wieder ihrer Arbeit nachgehen können?
Nach drei Tagen war unser eindrückliches Planspiel schon vorbei, doch die wirkliche UNMISS im Südsudan wird weitergehen.
Autorin: Magdalena Mack, zur Impact Globe Übung vom 8. bis 10. Mai 2017