HyveInnovation Community, Dr. Alexander Hahn: Analyse, Konzeption und Umsetzung von Open Innovation Projekten

Am Freitag, den 11. Dezember, konnte Dr. Alexander Hahn, Projektmanager der HYVE Innovation Community, alle Teilnehmenden mit seinem Vortrag über die Schnittstellen zwischen kundenorientierten Innovationen, Marketing und Sales begeistern.

Dr. Hahn hat in Mannheim zu Marketing und Technologie-Start-Ups promiviert und ist seit Januar 2014 bei HYVE im Bereich Sales und Consulting tätig.

HYVE ist eine Open Innovation Agentur, die sich darum kümmert, Innovationsbedürfnisse zu erkennen und Innovationsideen zu konzipieren, zu entwickeln und bis hin zur Markteinführung zu bewerten und auszuarbeiten. Das Unternehmen berät namhafte deutsche DAX-Unternehmen wie Lufthansa, MAN und Bosch, aber auch andere renommierte Unternehmen wie AUDI AG, Swarowski, Müller oder Danone. Bereits seit 2000 ist HYVE in diesem Gebiet tätig und ist mit seinen etwa 80 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Branchen einer „der größten europäischen Thinktanks zum Thema Innovation.“

Wesentlich sei bei HYVE, dass nicht nur Kundenprojekte entwickelt werden, sondern auch eigene Innovationen umgesetzt werden – „um zu zeigen, dass wir das können“. Ein Beispiel hierfür stellt das „Epaddle“ dar – ein Leichtbau-Skateboard mit Elektroantrieb, dessen Entwicklung und Funktionsweise den Anwesenden in Form von Fotos und einem Video anschaulich erklärt wurde. Auch ICAROS, ein Fitnessgerät, dass in Computerspielform durch eine Brille das Fliegen an beliebigen Orten simuliert zählt zu den Eigeninnovationen, bei denen das Unternehmen sein Können unter Beweis stellen kann und die Mitarbeiter ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.

Die Methoden, mit denen die Ideen in die Realität umgesetzt werden, wurden unter anderem am Beispiel des „autonomen Fahrens“ erklärt, wo HYVE die AUDI AG berät und unterstützt.

In diesem Fall wurden zunächst  sogenannte Trend Receivers, namenhafte Persönlichkeiten unterschiedlicher Branchen und Länder mit einem besonderen Gespür für Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft, befragt, wie sie sich das Fahrzeug der Zukunft vorstellen. Im Anschluss wurde mit Filmwissenschaftlern zusammengearbeitet, da in Science Fiction Filmen oft die technologischen Entwicklungen der Zukunft stecken. Als nächsten Schritt versuchte HYVE, die Unternehmensführung des Automobilherstellers mit beispielhaften Ergebnissen und mikroökonomischem Vorgehen zu überzeugen. Um die „Topmanager wachzurütteln“ und ihnen ihre Möglichkeiten glaubhaft zu präsentieren, sei das Storytelling anhand von Bildern das beste Hilfsmittel. Use-cases, die in Bilder übersetzt werden können, bleiben im Kopf. Nachdem dieser Schritt geschafft war, wurden Gespräche mit Verkauf und Händlern geführt. Hierbei verwies Dr. Hahn auf die Notwendigkeit interkultureller Kompetenz. Er befürwortet die interkulturelle Ausbildung in unserem Studiengang und bemerkte, dass HYVE ein attraktiver Arbeitgeber für IRM-Studierende sein könnte.

Ein weiteres Beispiel befasste sich mit dem Thema „Reinventing Deodorants“ der Firma Nivea. Da der entsprechende Markt sehr groß ist, wurde HYVE für neue Innovationen in diesem Bereich herangezogen. Die Vorgehensweise war hier eine völlig andere: Zunächst wurden Kommentare und Anmerkungen von über 12.000 Kunden in ca. 200 Foren im Internet ausgewertet und analysiert („Understanding consumers“). Die beschriebenen Probleme und bereits eigens entwickelten Lösungen der Kunden führten dazu, dass die Chemiker von Nivea wussten, wo sie ihre neuen Entwicklungen ansetzen mussten.

Um auch das Marketing des Hautpflegeunternehmens von der neuen Strategie zu überzeugen, brauchten die Innovations-Profis „richtige Argumente mit richtiger Emotionalität zur richtigen Zeit“. Dafür sei auch wieder eine gewisse interkulturelle Handlungskompetenz von Nöten, die nicht nur zwischen verschiedenen Kulturen, sondern auch zwischen verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens eine wesentliche Rolle spiele.

Generell ist HYVE durch ein weltweites Netzwerk in der Lage, verschiedenste Probleme länderspezifisch zu bearbeiten und gegebenenfalls Kooperationen zwischen komplementären Unternehmen zu vermitteln.

Im Anschluss an die präsentierten und aufschlussreichen Beispiele begann eine spannende Fragerunde mit den Studierenden, die auch nach dem offiziellen Ende noch durch viele persönliche Gespräche abgerundet wurde.

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